Astronomische Wanderausstellung
Ausstellung „Götterboten – Feuer vom Himmel“
Sie kommen aus den Tiefen des Weltraums und stürzen in feurigem Flug auf unsere Erde herab: Meteorite! Von antiken Kulturen wurden sie ehrfurchtsvoll als Sendboten der Götter betrachtet und häufig genossen sie religiöse Verehrung. Wir Menschen des 21. Jahrhunderts sehen diese Himmelssteine etwas nüchterner, aber ihre unbeschreibliche Faszination haben sich die Meteorite über alle Zeiten bewahrt. Eine wertvolle Meteoritenausstellung unter dem Titel „Götterboten – Feuer vom Himmel“ ist vom 1. bis 13. November 2021 in der Rathauspassage in Pinneberg zu sehen.
Ein spannender, hochinteressanter Wissenschaftszweig – die Meteoritenkunde – beschäftigt sich mit der Erforschung der außerirdischen Materie. Während Mondgestein mit kompliziertem, technischem Aufwand durch die Apollo-Missionen zur Erde gebracht wurde, erhalten wir Proben extraterrestrischen Materials gratis und quasi per „kosmischer Luftpost“. Die Meteorite stellen mit einem Alter von 4,5 Milliarden Jahren die ursprünglichste Form der Materie dar, die uns Menschen direkt zugänglich ist. Sie sind der Schlüssel zum Verständnis unserer eigenen Herkunft und zeigen unter anderem welch wichtige Rolle kosmische Kollisionen für die Bildung des frühen Planetensystems spielen. Zusammenstöße von Himmelskörpern finden auch heute noch statt, wie zum Beispiel aktuelle Meteoritenfälle und Krater auf unserer Erde belegen. Die Sonderschau „Götterboten“ macht diese außerirdische Materie einem breiten Publikum zugänglich und fasziniert durch die Vielfalt und den exotischen Reiz der Meteorite.
Die Ausstellung wurde in mehrjähriger Arbeit vom Planetarium im süddeutschen Laupheim in Zusammenarbeit mit namhaften Meteoritenexperten entwickelt. Dabei wurde größter Wert auf eine allgemeinverständliche Darstellung gelegt. Sie zeigt in 11 schlanken Säulenvitrinen sehr seltene und wertvolle Meteorite: vom historischen Steinmeteoriten, der im Jahre 1803 in L’Aigle in der Normandie vom Himmel fiel, bis zum berühmten „Peekskill“-Meteoriten der 1992 in New York ein geparktes Auto durchschlug.
Eine Besonderheit stellt ein naturgetreues Abgussmodell des Meteoriten „Neuschwanstein“ dar.
Er ging am 6. April 2002 unweit des berühmten Schlosses nieder. Seine Leuchtspur wurde von Meteoriten-Ortungskameras des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt fotografiert, so dass seine Bahn genau berechnet und der Meteorit nach gezielter Suche am 14. Juli 2002 aufgefunden werden konnte.
Die Ausstellung umfasst neben Eisen- und Steinmeteoriten auch die äußerst seltene Mischform der Pallasite. Diese bestehen zu etwa gleichen Teilen aus einem Netzwerk von Nickeleisen mit darin eingelagertem Olivin. Pallasite sind wertvoller – weil seltener – als Gold und werden oft als die „Juwelen der Götter“ bezeichnet.
Ergänzt werden die Vitrinen durch schlanke Info-Säulen mit leicht verständlichen Texten und Bildern zur den Themen:
- – Geschichte der Meteoritenforschung, Aberglaube
- – Berühmte Meteoritenfälle (Ensisheim, L’Aigle, Peekskill)
- – „Sternschnuppen“ und „Sternschnuppenschauer“
- – Meteoriten – Typen: Stein- und Eisenmeteoriten, Pallasite
- – Der Ursprung – Asteroiden
- – Kosmische Vagabunden: Kometen
- – Das kosmische Bombardement: Die Narben der Erde.
- – Droht uns die kosmische Katastrophe? Der Untergang der Dinosaurier
„Wir wollen besonders den Schulen einen Kontakt zu echter Weltraummaterie vermitteln“ betont Frau Bettina Hingst von der Rathauspassage, die die Ausstellung gemeinsam mit dem Planetarium im süddeutschen Laupheim organisiert hat.